Ärztemangel in Österreich verschärft sich: Rund 80 Hausarztstellen unbesetzt – Was bedeutet das für Patienten?

2025-08-11
Ärztemangel in Österreich verschärft sich: Rund 80 Hausarztstellen unbesetzt – Was bedeutet das für Patienten?
ZEIT ONLINE

Ärztemangel in Österreich spitzt sich zu: Unbesetzte Hausarztstellen und Kritik an politischen Plänen

Die österreichische Gesundheitslandschaft steht vor einer ernsten Herausforderung: Rund 80 Hausarztstellen sind derzeit unbesetzt. Diese besorgniserregende Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für Patienten und das gesamte Gesundheitssystem. Die Alternative für Österreich (AfD) äußert scharfe Kritik an den aktuellen Plänen der Regierung, um dem Mangel entgegenzuwirken.

Die Situation im Detail

Der Mangel an Hausärzten betrifft vor allem ländliche Regionen, wo die Anreisezeiten für Patienten oft schon lang sind. Die fehlenden Ärzte führen zu überlasteten Praxen, längeren Wartezeiten und einer erschwerten medizinischen Versorgung. Viele Patienten haben Schwierigkeiten, zeitnah einen Arzttermin zu bekommen, was ihre Gesundheit gefährden kann.

Ursachen des Ärztemangels

Es gibt verschiedene Gründe für den zunehmenden Ärztemangel in Österreich. Dazu gehören:

  • Demografischer Wandel: Viele erfahrene Hausärzte gehen in den Ruhestand, während gleichzeitig zu wenige junge Ärzte diesen Nachwuchs ersetzen.
  • Attraktivität des Berufs: Die Arbeitsbedingungen für Hausärzte sind oft herausfordernd, mit langen Arbeitszeiten und hohem Verwaltungsaufwand. Dies führt dazu, dass viele junge Ärzte andere Karrierewege wählen.
  • Gehaltsniveau: Das Gehaltsniveau für Hausärzte wird von vielen als nicht ausreichend angesehen, insbesondere im Vergleich zu anderen Berufen mit ähnlicher Qualifikation.
  • Standortpräferenz: Viele junge Ärzte bevorzugen die Arbeit in Städten, wo es mehr kulturelle Angebote und bessere Karrierechancen gibt.

Kritik der AfD an den Regierungsplänen

Die AfD kritisiert die aktuellen Pläne der Regierung, um den Ärztemangel zu bekämpfen, als unzureichend und ineffektiv. Sie fordert stattdessen eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems, die folgende Punkte beinhaltet:

  • Erhöhung der Gehälter für Hausärzte: Um den Beruf attraktiver zu machen, müssen die Gehälter für Hausärzte deutlich erhöht werden.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Die Arbeitsbedingungen für Hausärzte müssen verbessert werden, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Arbeitszeiten zu verkürzen.
  • Förderung der medizinischen Ausbildung: Es müssen mehr Studienplätze für Medizin geschaffen werden, um den Nachwuchs an Ärzten zu erhöhen.
  • Stärkung der ländlichen Gesundheitsversorgung: Es müssen Anreize geschaffen werden, damit sich junge Ärzte in ländlichen Regionen niederlassen.

Ausblick und mögliche Lösungen

Der Ärztemangel in Österreich ist ein komplexes Problem, das nur durch eine umfassende und nachhaltige Lösung angegangen werden kann. Neben den Forderungen der AfD müssen auch andere Maßnahmen in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise die verstärkte Nutzung von Telemedizin und die Förderung von Teamarztmodellen. Es ist entscheidend, dass die Politik, die Ärztekammer und die Krankenkassen gemeinsam an einer Lösung arbeiten, um die medizinische Versorgung in Österreich langfristig zu sichern.

Was bedeutet das für Patienten?

Für Patienten bedeutet der Ärztemangel vor allem längere Wartezeiten, erschwerte Terminvergabe und eine potenziell schlechtere medizinische Versorgung. Es ist wichtig, dass Patienten ihre Gesundheit ernst nehmen und bei Beschwerden frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Bei Schwierigkeiten, einen Arzttermin zu bekommen, können Patienten sich an die Gesundheitsberater der Krankenkassen wenden, die bei der Suche nach einem geeigneten Arzt helfen können.

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