Schlaganfall-Gefahr im Verborgenen: Neue Studie deckt genetische Risikofaktoren auf

2025-07-20
Schlaganfall-Gefahr im Verborgenen: Neue Studie deckt genetische Risikofaktoren auf
Frankfurter Rundschau

Schlaganfall: Ein unterschätztes Risiko mit genetischer Komponente

Schlaganfälle sind eine der Hauptursachen für Behinderung und Tod in der Schweiz und weltweit. Während Risikofaktoren wie hoher Blutdruck und Rauchen bekannt sind, enthüllt eine aktuelle Studie nun einen weiteren, bisher wenig beachteten Aspekt: die genetische Veranlagung. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Länge unserer Telomere – Schutzkappen an den Enden unserer Chromosomen – einen entscheidenden Einfluss auf das Schlaganfallrisiko haben könnte.

Telomere: Biologische Alterung und mehr

Telomere verkürzen sich mit zunehmendem Alter, was als Zeichen biologischer Alterung gewertet wird. Kürzere Telomere sind mit verschiedenen altersbedingten Krankheiten assoziiert, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Studie zeigt nun, dass diese Verkürzung auch mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung stehen könnte. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Telomerlänge nicht nur ein Zeichen des Alterns ist, sondern auch von einer Vielzahl externer Faktoren beeinflusst wird.

Faktoren, die die Telomerlänge beeinflussen

Neben dem natürlichen Alterungsprozess können folgende Faktoren die Verkürzung der Telomere beschleunigen und somit potenziell das Schlaganfallrisiko erhöhen:

  • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Zucker, gesättigten Fettsäuren und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann die Telomerlänge negativ beeinflussen.
  • Rauchen: Nikotin und andere schädliche Substanzen in Zigaretten beschleunigen die Telomerverkürzung erheblich.
  • Mangelnde Bewegung: Ein sitzender Lebensstil und fehlende körperliche Aktivität können die Telomerlänge negativ beeinflussen.
  • Chronischer Stress: Lang anhaltender Stress führt zur Freisetzung von Stresshormonen, die die Telomere schädigen können.
  • Umweltgifte: Die Exposition gegenüber Umweltgiften wie Luftverschmutzung und Pestiziden kann ebenfalls die Telomerlänge verkürzen.

Was bedeutet das für die Prävention?

Die Erkenntnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung eines gesunden Lebensstils zur Vorbeugung von Schlaganfällen. Indem wir unsere Telomere schützen, können wir möglicherweise das Schlaganfallrisiko senken und unsere allgemeine Gesundheit verbessern. Konkrete Maßnahmen umfassen:

  • Eine ausgewogene Ernährung: Reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten.
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche.
  • Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen.
  • Rauchverzicht: Das Aufgeben des Rauchens ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit.
  • Vermeidung von Umweltgiften: Wo immer möglich, die Exposition gegenüber Umweltgiften reduzieren.

Fazit: Genetische Prädisposition und Lebensstil – ein Zusammenspiel

Die Studie zeigt, dass das Schlaganfallrisiko von einer komplexen Wechselwirkung zwischen genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren abhängt. Auch wenn wir unsere Gene nicht ändern können, haben wir die Möglichkeit, durch einen gesunden Lebensstil unsere Telomere zu schützen und das Schlaganfallrisiko zu minimieren. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Gesundheit in unseren eigenen Händen liegt und dass präventive Maßnahmen einen entscheidenden Beitrag zur Vorbeugung von Schlaganfällen leisten können.

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