Heizungsumstellung verzögert? Reiche fordert Heizöl und Gas auch nach 2045 – und will das Heizungsgesetz abschaffen!

2025-05-21
Heizungsumstellung verzögert? Reiche fordert Heizöl und Gas auch nach 2045 – und will das Heizungsgesetz abschaffen!
wa.de

Die Debatte um die Heizungsumstellung in Deutschland spitzt sich zu. Während die Regierung auf einen schnellen Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen setzt, fordert FDP-Energiesprecherin Karin Reiche eine deutlich längere Übergangsfrist. Ihr Vorschlag: Öl- und Gasheizungen sollen auch nach 2045 weiterhin erlaubt sein.

Diese Forderung ist Teil einer umfassenderen Kritik an dem sogenannten „Heizungsgesetz“, offiziell eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) von 2020. Reiche hält das Gesetz für überzogen und plant, es vollständig abzuschaffen. Ihr Argument: Die aktuelle Gesetzgebung sei nicht praktikabel und belaste die Bürgerinnen und Bürger unnötig.

Was ist das „Heizungsgesetz“ eigentlich?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2020, das durch die umstrittene Novelle, oft als „Heizungsgesetz“ bezeichnet wird, enthielt ursprünglich einen geplanten „Betriebsverbot für Heizkessel“ (§72 und folgende Vorschriften). Dieses Verbot sollte dazu dienen, den Gebäudebestand schrittweise auf klimafreundliche Heizsysteme umzustellen. Konkret sah das Gesetz vor, dass ab 2024 neu installierte Heizungen vorzugsweise erneuerbare Energien nutzen sollen.

Reiches Plan: Abschaffung und neue Regeln

Karin Reiche geht jedoch weiter als nur eine Verlängerung der Übergangsfristen. Sie plädiert für die komplette Abschaffung des aktuellen Heizungsgesetzes und die Einführung neuer, flexiblerer Regeln. Ihr Ziel ist es, den Hausbesitzern mehr Spielraum zu lassen und gleichzeitig die Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren. Sie betont, dass eine technologische Entwicklung notwendig sei, bevor eine pauschale Verbote sinnvoll seien.

Die Kritik am aktuellen Gesetz

Die Kritik an dem aktuellen Heizungsgesetz ist vielfältig. Neben den hohen Kosten für die Umrüstung, die vor allem einkommensschwache Haushalte belasten, wird auch die technische Umsetzbarkeit in Frage gestellt. Viele Gebäude sind schlichtweg nicht für den Anschluss an beispielsweise Wärmenetze geeignet. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Handwerkern und der benötigten Materialien.

Was bedeutet das für die Zukunft der Heizungswende?

Reiches Forderung nach einer Verzögerung der Heizungsumstellung und die Abschaffung des aktuellen Gesetzes werfen die Frage auf, wie die Klimaziele in Deutschland erreicht werden sollen. Es ist klar, dass eine Anpassung der Gesetzgebung notwendig sein wird, um sowohl die Klimaschutzziele zu erreichen als auch die Belange der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen. Die Debatte wird in den kommenden Monaten weiter an Schärfe gewinnen und die Politik vor große Herausforderungen stellen.

Die Diskussion um die Heizungswende ist komplex und erfordert einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Eine Einheitslösung gibt es nicht, und die Suche nach dem richtigen Weg wird noch lange dauern.

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