Simon David Dressler kritisiert die Verharmlosung des Krieges: "Die Medien tragen eine Mitschuld"

2025-07-04
Simon David Dressler kritisiert die Verharmlosung des Krieges: "Die Medien tragen eine Mitschuld"
Berliner Zeitung

Der „Tag der Bundeswehr“ offenbarte Simon David Dressler eine erschreckende Realität: Militärische Ausrüstung und Kinderunterhaltung nebeneinander – ein Symbol für eine besorgniserregende Entwicklung, die er scharf kritisiert. In einem exklusiven Interview spricht der renommierte Journalist und Autor über die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft, die Rolle der Medien und die Notwendigkeit, eine kritische Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden zu führen.

Dressler, bekannt für seine unerschrockene Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, war am „Tag der Bundeswehr“ Zeuge eines Szenarios, das ihn tief beunruhigte. „Es war surreal, Kriegsgerät direkt neben Hüpfburgen zu sehen“, sagt er. „Das zeigt, wie normalisiert Krieg in unserer Gesellschaft geworden ist. Es wird als etwas dargestellt, das Teil des Alltags ist, anstatt als das Trauma, das es ist.“

Ein zentraler Kritikpunkt von Dressler ist die Rolle der Medien. Er wirft ihnen vor, den Krieg zu verharmlosen und die negativen Folgen für die Zivilbevölkerung und die beteiligten Soldaten zu unterschlagen. "Die Medien tragen eine Mitschuld daran, dass Krieg so akzeptiert wird. Es fehlt an kritischer Berichterstattung, an einer ehrlichen Auseinandersetzung mit den Ursachen und Konsequenzen von Krieg. Stattdessen werden oft heroische Bilder von Soldaten gezeigt, während die Schrecken des Krieges in den Hintergrund gedrängt werden.“

Dressler betont, dass die Militarisierung der Gesellschaft nicht nur auf die Bundeswehr beschränkt ist. Sie zieht sich durch alle Bereiche des Lebens, von der Werbung bis zur Bildung. „Wir werden ständig mit Bildern von Waffen und Gewalt konfrontiert. Das prägt unsere Wahrnehmung und führt dazu, dass wir Krieg als normal ansehen.“

Der Autor plädiert für eine grundlegende Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Debatte über Krieg und Frieden. „Wir müssen uns fragen, warum Krieg überhaupt stattfindet und wie wir ihn verhindern können. Wir brauchen mehr Diplomatie, mehr internationale Zusammenarbeit und mehr zivilen Mut, um uns gegen Krieg zu stellen.“

Dressler appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich kritisch mit den Informationen auseinanderzusetzen, die ihnen präsentiert werden, und sich für eine friedlichere Welt einzusetzen. „Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er sich informiert, diskutiert und seine Stimme erhebt.“

Das Interview mit Simon David Dressler ist ein Weckruf für uns alle. Es erinnert uns daran, dass Krieg niemals eine Lösung sein kann und dass wir alles tun müssen, um ihn zu verhindern. Die Verharmlosung des Krieges durch Medien und Gesellschaft ist ein gefährlicher Trend, dem wir entschieden entgegentreten müssen. Nur so können wir eine friedlichere Zukunft für uns und unsere Kinder schaffen.

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