Görlitzer Park: Zaun statt sozialer Projekte? Kritik an der Priorisierung der Kriminalitätsbekämpfung
Görlitzer Park: Kontroverse Entscheidung – Zaunbau vor sozialen Maßnahmen
Die Pläne der Stadtverwaltung Görlitz, einen Zaun um den Görlitzer Park zu errichten, während soziale Projekte gekürzt werden, stoßen auf heftige Kritik. Ursprünglich war ein Maßnahmenpaket von 30 Millionen Euro vorgesehen, um die Kriminalität im berüchtigten Park zu bekämpfen. Doch nun scheint die Priorität auf der physischen Abgrenzung zu liegen, während die dringend benötigten sozialen Initiativen in den Hintergrund rücken.
Gebrochene Versprechen und enttäuschte Erwartungen
Im September 2023 wurden die 30 Millionen Euro in aller Eile bewilligt, mit dem Versprechen, die Situation im Görlitzer Park nachhaltig zu verbessern. Die Erwartungen waren hoch, und viele Anwohner hofften auf eine spürbare Reduzierung der Kriminalität und eine Verbesserung der Lebensqualität. Doch die jüngsten Entwicklungen lassen diese Hoffnungen zersetzen.
Der Zaun als Symbol der Ausgrenzung?
Die Entscheidung, zunächst einen Zaun zu bauen, wird von vielen als Symbol der Ausgrenzung und als kurzfristige Lösung betrachtet. Kritiker argumentieren, dass der Zaun das Problem nicht beseitigt, sondern lediglich verlagert. Zudem befürchten sie, dass der Zaun die ohnehin angespannte Situation zwischen Anwohnern und Parkbesuchern weiter verschärft.
Soziale Projekte in Gefahr
Gleichzeitig werden soziale Projekte, die darauf abzielen, die Ursachen der Kriminalität zu bekämpfen und den Park wieder zu einem Ort der Begegnung zu machen, gekürzt oder sogar ganz eingestellt. Dazu gehören beispielsweise Angebote für Jugendliche, Suchtberatung und Projekte zur Förderung der Integration.
Experten warnen vor Fehlinvestitionen
Experten warnen vor einer Fehlinvestition in den Zaun und betonen die Notwendigkeit, in soziale Projekte zu investieren. „Ein Zaun ist nur eine kosmetische Lösung“, sagt Sozialwissenschaftlerin Dr. Anna Lehmann. „Wir müssen die Ursachen der Kriminalität bekämpfen, indem wir den Menschen Perspektiven bieten und ihnen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“
Die Forderung nach einer umfassenden Strategie
Die Kritik an der Priorisierung des Zaunbaus wächst. Anwohner, Sozialarbeiter und Experten fordern eine umfassende Strategie, die sowohl die Kriminalitätsbekämpfung als auch die sozialen Bedürfnisse der Menschen in Görlitz berücksichtigt. Ein nachhaltiger Erfolg ist nur möglich, wenn die Ursachen der Kriminalität bekämpft und den Menschen Perspektiven geboten werden.
Die Frage bleibt: Wird die Stadtverwaltung ihre Entscheidung überdenken und die sozialen Projekte wieder stärken? Oder wird der Zaun zum Symbol einer verpassten Chance?