Ketamin-Krise in Deutschland: Union fordert drastische Gesetzesänderungen gegen Trenddroge

2025-08-09
Ketamin-Krise in Deutschland: Union fordert drastische Gesetzesänderungen gegen Trenddroge
WELT

Deutschland steht vor einer ernsthaften Krise: Das Land ist zum größten Umschlagplatz für Ketamin weltweit geworden. Die derzeitige Rechtslage stellt Strafverfolgungsbehörden vor erhebliche Herausforderungen, und die Union fordert nun eine deutliche Verschärfung der Gesetze. Doch welche konkreten Maßnahmen sind geplant, und wie realistisch ist die Umsetzung angesichts der komplexen Situation?

Die steigende Popularität von Ketamin als Party- und Genussmittel hat in Deutschland zu einer alarmierenden Zunahme des Konsums geführt. Gleichzeitig hat sich das Land zu einem zentralen Knotenpunkt für den Handel mit dieser synthetischen Substanz entwickelt. Die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Ketamin zwar als Betäubungsmittel einstufen, aber Strafen für den Besitz und Handel relativ niedrig halten, erschweren die Arbeit der Polizei und Justiz erheblich.

Die Union, eine der größten politischen Kräfte im Bundestag, hat nun gefordert, die Gesetzeslage grundlegend zu ändern. Ziel ist es, härtere Strafen für den Besitz, Handel und die Herstellung von Ketamin einzuführen. Konkret wird eine Anhebung der Mindeststrafen für den Besitz geringer Mengen gefordert, um auch Konsumenten stärker zur Verantwortung zu ziehen. Darüber hinaus sollen die Strafen für den Handel mit größeren Mengen deutlich erhöht werden, um professionelle Drogenhändler effektiver zu bekämpfen.

Die Forderungen der Union stoßen auf breite Zustimmung in der Bevölkerung, aber auch auf Kritik. Einige Experten argumentieren, dass eine reine Strafverschärfung nicht ausreicht, um das Problem Ketamin zu lösen. Vielmehr sei es notwendig, verstärkt in Präventionsmaßnahmen und Suchthilfe zu investieren. Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob härtere Strafen nicht dazu führen könnten, dass sich der Handel mit Ketamin ins Untergrund verschiebt und somit noch schwerer zu kontrollieren ist.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Ursachen für den zunehmenden Ketamin-Konsum zu bekämpfen. Viele junge Menschen greifen aus Neugier oder dem Wunsch nach einem Rauschmittel zu der Droge. Hier sind gezielte Aufklärungskampagnen und die Stärkung der Resilienz junger Menschen von entscheidender Bedeutung. Auch die Bekämpfung von Online-Handel und die Zusammenarbeit mit internationalen Strafverfolgungsbehörden sind unerlässlich, um die Ketamin-Krise in Deutschland einzudämmen.

Die Gesetzesänderungen, die die Union fordert, müssen nun im Bundestag beraten und verabschiedet werden. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form die Forderungen umgesetzt werden. Fest steht jedoch, dass die Ketamin-Krise eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit darstellt, die entschlossenes Handeln erfordert.

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