Psychische Erkrankungen und körperliche Leiden: Neue Studie enthüllt genetischen Zusammenhang

2025-05-06
Psychische Erkrankungen und körperliche Leiden: Neue Studie enthüllt genetischen Zusammenhang
Ärzte Zeitung

Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolarer Störung leiden häufiger an körperlichen Begleiterkrankungen. Bisher wurde dies hauptsächlich auf Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder die Nebenwirkungen von Medikamenten zurückgeführt. Eine aktuelle Studie legt jedoch nahe, dass auch die Genetik eine entscheidende Rolle spielt.

Gemeinsame genetische Faktoren?

Die Forschungsergebnisse, die in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, zeigen, dass es eine signifikante Überschneidung in den genetischen Risikofaktoren zwischen psychischen Erkrankungen und somatischen Leiden gibt. Das bedeutet, dass bestimmte genetische Varianten sowohl das Risiko für eine psychische Erkrankung als auch für körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder chronische Schmerzen erhöhen können.

Was die Studie ergab:

Die Wissenschaftler analysierten Daten von Hunderttausenden von Personen mit und ohne psychische Erkrankungen. Sie fanden heraus, dass Personen mit psychischen Störungen häufiger bestimmte genetische Marker aufwiesen, die auch mit einem erhöhten Risiko für körperliche Erkrankungen assoziiert sind. Diese Marker beeinflussen beispielsweise Entzündungsprozesse, die Immunfunktion oder die Regulation des Stoffwechsels – Faktoren, die sowohl bei psychischen als auch bei körperlichen Erkrankungen eine Rolle spielen.

Warum ist das wichtig?

Die Erkenntnisse dieser Studie haben wichtige Implikationen für die Behandlung und Prävention von Erkrankungen. Sie unterstreichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl die psychischen als auch die körperlichen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt.

Konkrete Maßnahmen:

  • Früherkennung: Ärzte sollten bei Patienten mit psychischen Erkrankungen verstärkt auch auf das Risiko für körperliche Begleiterkrankungen achten und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchführen.
  • Individuelle Therapie: Behandlungspläne sollten auf die individuellen Risikofaktoren zugeschnitten sein und sowohl psychologische als auch körperliche Aspekte berücksichtigen.
  • Prävention: Gesundheitsfördernde Maßnahmen wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung sind für alle Menschen wichtig, aber besonders für Personen mit psychischen Erkrankungen.
  • Forschung: Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen genetischen Mechanismen besser zu verstehen und gezielte Therapien zu entwickeln.

Fazit:

Die Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse über den komplexen Zusammenhang zwischen psychischen und körperlichen Erkrankungen. Sie zeigt, dass die Genetik eine wichtige Rolle spielt und unterstreicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes, der sowohl die psychischen als auch die körperlichen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt. Dies kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die langfristigen gesundheitlichen Folgen zu reduzieren.

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