Warum Schimpansen seltener an Krebs erkranken: Überraschende Entdeckung von US-Forschern

2025-07-12
Warum Schimpansen seltener an Krebs erkranken: Überraschende Entdeckung von US-Forschern
t-online (Deutsch)

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Doch während Menschen immer wieder dieser Krankheit zum Opfer fallen, scheinen Schimpansen deutlich besser geschützt zu sein. Trotz einer genetischen Ähnlichkeit von über 98% zu uns Menschen, erkranken Schimpansen seltener an Krebs. Eine neue Studie von US-Forschern könnte nun den Grund dafür liefern.

Das Rätsel der geringen Krebsraten bei Schimpansen

Die Beobachtung, dass Schimpansen seltener an Krebs erkranken, ist seit Langem ein Rätsel für Wissenschaftler. Warum haben Lebewesen, die uns genetisch so ähnlich sind, ein so unterschiedliches Krebsrisiko? Bisherige Erklärungsansätze, wie Unterschiede in der Ernährung oder im Lebensstil, konnten diese Diskrepanz nicht vollständig erklären.

Die Entdeckung: APOBEC3-Gene und ihre Funktion

Die neue Studie, veröffentlicht im Fachjournal „eLife“, konzentriert sich auf eine Gruppe von Genen namens APOBEC3. Diese Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und der Reparatur von DNA-Schäden. Bei Menschen sind mehrere Varianten dieser Gene aktiv, die DNA-Mutationen verursachen können. Diese Mutation können das Risiko für Krebs erhöhen.

Die Forscher fanden heraus, dass Schimpansen nur eine einzige, inaktive Variante des APOBEC3-Gens besitzen. Diese inaktive Variante ist nicht in der Lage, DNA-Mutationen zu verursachen. Dies könnte ein Schlüsselfaktor für die geringeren Krebsraten bei Schimpansen sein.

Wie funktioniert das?

Normalerweise helfen die APOBEC3-Gene dem Immunsystem, virale Infektionen zu bekämpfen, indem sie die DNA von Viren verändern. Allerdings können diese Gene auch in menschlichen Zellen aktiv werden und dabei unbeabsichtigt DNA-Schäden verursachen, die zu Krebs führen können. Die Tatsache, dass Schimpansen nur eine inaktive Form besitzen, schützt sie vor dieser Art von DNA-Schaden.

Bedeutung für die Krebsforschung

Die Entdeckung der Rolle der APOBEC3-Gene bei der Krebsentstehung könnte wichtige Implikationen für die menschliche Krebsforschung haben. Wenn wir verstehen, wie diese Gene funktionieren und wie wir ihre schädlichen Auswirkungen blockieren können, könnten wir möglicherweise neue Strategien zur Krebsprävention und -behandlung entwickeln.

Weitere Forschung erforderlich

Die Forscher betonen, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen, durch die APOBEC3-Gene das Krebsrisiko beeinflussen, vollständig zu verstehen. Zukünftige Studien könnten sich darauf konzentrieren, wie man die Aktivität dieser Gene in menschlichen Zellen kontrollieren und so das Krebsrisiko senken kann.

Diese bahnbrechende Entdeckung eröffnet neue Perspektiven in der Krebsforschung und könnte uns letztendlich helfen, den Kampf gegen diese verheerende Krankheit zu gewinnen.

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