Teneriffa-Wohnungskrise: Auswanderer leben in Zelten – So überleben Joshua und Paola den Notstand
Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, erfreut sich als beliebtes Urlaubsziel und zunehmend auch als Ziel für Auswanderer großer Beliebtheit. Doch diese Entwicklung hat einen hohen Preis: Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt das Angebot bei Weitem, was zu einer dramatischen Wohnungsnot und steigenden Mieten führt. Kurzfristige Vermietungen an Touristen und die Konzentration auf Luxusimmobilien verschärfen die Situation zusätzlich. Viele Einheimische und Neuankömmlinge, darunter auch Joshua und Paola, sehen sich gezwungen, in Notunterkünften zu leben.
Joshua Castiglioni und seine Mutter Paola Nigro hatten gehofft, auf Teneriffa einen Neuanfang zu finden. Nach einer schweren Familienkrise suchten sie nach einem Ort, an dem sie Ruhe und Perspektive finden konnten. Teneriffas Schönheit und das angenehme Klima schienen ideal zu sein. Doch die Realität sah anders aus. Die Suche nach einer Wohnung gestaltete sich als frustrierend und aussichtslos. Die Mieten waren exorbitant hoch, und die Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Wohnungen enorm.
„Wir haben alles versucht“, erzählt Joshua. „Wir haben Anzeigen geschaltet, Makler kontaktiert, aber es war, als würde man gegen eine Wand laufen.“ Schließlich standen sie vor der Wahl: Entweder sie gaben ihren Traum von einem Leben auf Teneriffa auf oder sie fanden eine alternative Lösung. Sie entschieden sich für Letzteres und zogen in eine Zeltstadt am Meer, die von anderen Auswanderern und Einheimischen gegründet wurde, die ebenfalls von der Wohnungsnot betroffen sind.
Das Leben in der Zeltstadt ist alles andere als ideal. Die Bedingungen sind einfach, und die Bewohner müssen mit den Elementen kämpfen. Doch trotz der Herausforderungen hat sich dort eine Gemeinschaft entwickelt. Die Menschen helfen sich gegenseitig, teilen Ressourcen und unterstützen sich emotional. „Es ist hart, aber wir sind nicht allein“, sagt Paola. „Wir haben uns hier eine kleine Familie geschaffen.“
Die Geschichte von Joshua und Paola ist nur ein Beispiel für die vielen Menschen, die unter der Wohnungsnot auf Teneriffa leiden. Es ist dringend erforderlich, dass die Behörden und die Politik Maßnahmen ergreifen, um das Problem anzugehen. Dazu gehören der Bau von bezahlbarem Wohnraum, die Regulierung von kurzfristigen Vermietungen und die Förderung von nachhaltigem Tourismus. Nur so kann sichergestellt werden, dass Teneriffa auch in Zukunft ein Ort ist, an dem Menschen ein lebenswertes Zuhause finden können – sowohl für Einheimische als auch für Auswanderer.
Die Situation von Joshua, Paola und vielen anderen erfordert Solidarität und Unterstützung. Organisationen und Initiativen, die sich für die Rechte von Wohnungssuchenden einsetzen, brauchen dringend finanzielle Mittel und ehrenamtliche Helfer. Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Wohnungsnot auf Teneriffa zu lindern und den Betroffenen eine Perspektive zu geben.