Mikroplastik im Körper: Gesundheitsrisiken und aktuelle Forschungsergebnisse

2025-08-07
Mikroplastik im Körper: Gesundheitsrisiken und aktuelle Forschungsergebnisse
Tages-Anzeiger

Mikroplastik – winzige Kunststoffpartikel, die allgegenwärtig in unserer Umwelt sind – dringen zunehmend in unseren Körper ein. Doch welche Auswirkungen hat dieser stille Eindringling auf unsere Gesundheit? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler und Verbraucher gleichermaßen. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Erkenntnisse, die potenziellen Risiken und die Forschung, die sich mit diesem komplexen Thema auseinandersetzt.

Die allgegenwärtige Belastung: Woher kommt Mikroplastik?

Mikroplastik definiert sich als Kunststoffpartikel mit einer Größe von weniger als 5 Millimetern. Es gibt Mikroplastik primär (direkt aus Quellen wie Kosmetika oder Textilfasern) und Mikroplastik sekundär (entsteht durch den Zerfall größerer Kunststoffteile durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung und mechanische Beanspruchung).

Es findet sich in fast allen Bereichen unserer Umwelt: im Wasser, in der Luft, im Boden und sogar in Lebensmitteln. Besonders betroffen sind Meeresökosysteme, wo Mikroplastik von Meerestieren aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt.

Der Weg ins Innere: Wie Mikroplastik in den Körper gelangt

Der Mensch kann Mikroplastik auf verschiedenen Wegen aufnehmen:

  • Über die Nahrung: Fisch, Meeresfrüchte, Honig, Bier, Salz und sogar Gemüse können Mikroplastik enthalten.
  • Über das Trinkwasser: Auch in Trinkwasser können Mikroplastikpartikel nachgewiesen werden.
  • Über die Luft: Mikroplastik kann durch die Luft eingeatmet werden, insbesondere in städtischen Gebieten.
  • Über Kosmetika und Körperpflegeprodukte: Viele Produkte enthalten Mikroplastik, das beim Waschen in die Kanalisation gelangt und so in die Umwelt freigesetzt wird.

Was passiert im Körper? Aktuelle Forschungsergebnisse

Die Forschung zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit steckt noch in den Kinderschuhen. Fest steht jedoch, dass Mikroplastikpartikel in den Körper gelangen und dort verbleiben können. Aktuelle Studien deuten auf folgende potenzielle Risiken hin:

  • Entzündungsreaktionen: Mikroplastik kann Entzündungen im Körper auslösen, insbesondere im Darm.
  • Oxidativer Stress: Die Aufnahme von Mikroplastik kann zu oxidativem Stress führen, der Zellen schädigen kann.
  • Chemische Belastung: Mikroplastik kann Schadstoffe wie Weichmacher und Flammschutzmittel enthalten, die vom Körper aufgenommen werden können.
  • Beeinträchtigung des Immunsystems: Es gibt Hinweise darauf, dass Mikroplastik das Immunsystem beeinflussen kann.
  • Potenzielle Auswirkungen auf die Fortpflanzung: Einige Studien deuten auf mögliche Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit hin, weitere Forschung ist hier jedoch erforderlich.

Fazit: Vorsorge und Forschung sind gefragt

Die potenziellen Gesundheitsrisiken durch Mikroplastik sind besorgniserregend, auch wenn die genauen Auswirkungen noch nicht vollständig bekannt sind. Es ist wichtig, das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Aufnahme von Mikroplastik zu reduzieren. Dazu gehören:

  • Bewusster Konsum: Achten Sie auf Produkte, die Mikroplastik vermeiden.
  • Reduzierung von Plastikmüll: Vermeiden Sie Einwegplastik und recyceln Sie Plastik richtig.
  • Unterstützung von Forschung: Unterstützen Sie die Forschung zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft arbeitet intensiv daran, die Risiken von Mikroplastik besser zu verstehen und Strategien zur Minimierung der Belastung zu entwickeln. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Gesundheit vor den potenziellen Gefahren dieses allgegenwärtigen Schadstoffs geschützt wird.

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