Klimawandel und Gesundheit: Warum unsere Versorgung jetzt umdenken muss

Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein Umweltproblem – er entwickelt sich zu einer ernsthaften Gesundheitskrise. Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen und andere Extremwetterereignisse nehmen zu und belasten unser Gesundheitssystem zunehmend. Doch was können Mediziner*innen und die Gesundheitsbranche tun, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?
Hitzestress und die Belastung des Gesundheitssystems
Die steigenden Temperaturen führen zu einem Anstieg hitzebedingter Erkrankungen, insbesondere bei älteren Menschen, Kindern und chronisch Kranken. Krankenhäuser und Rettungsdienste werden überlastet, und die medizinische Versorgung ist oft nicht ausreichend vorbereitet. Darüber hinaus verschärft der Klimawandel bestehende gesundheitliche Probleme wie Atemwegserkrankungen, Allergien und Infektionskrankheiten.
Die Verantwortung der Mediziner*innen
Emely Beck von der Bundesvertretung Medizinischer Fachangestellte (bvmd) mahnt: „Mediziner*innen müssen Verantwortung für ein umweltbewusstes Gesundheitssystem übernehmen.“ Das bedeutet, dass sie nicht nur die Folgen des Klimawandels behandeln, sondern auch aktiv dazu beitragen müssen, ihn zu verlangsamen. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen geschehen:
- Aufklärung und Prävention: Patient*innen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels informieren und präventive Maßnahmen empfehlen, wie z.B. Hitzeschutzmaßnahmen, gesunde Ernährung und Bewegung.
- Nachhaltigkeit im eigenen Handeln: Ressourcen schonen, Abfall reduzieren und umweltfreundliche Produkte verwenden. Dies gilt sowohl für die Praxis als auch für die eigene Lebensweise.
- Einflussnahme auf politische Entscheidungen: Sich für eine klimafreundliche Gesundheitspolitik einsetzen und die Politik auffordern, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.
- Förderung einer klimaresilienten Gesundheitsversorgung: Das Gesundheitssystem so ausrichten, dass es besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet ist, z.B. durch die Entwicklung von Notfallplänen für Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse.
Ein systemischer Wandel ist notwendig
Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung sind ebenso vorhanden. Ein systemischer Wandel ist notwendig, der alle Akteure im Gesundheitswesen einbezieht – von Ärzt*innen und Pflegekräften bis hin zu Krankenhäusern und Gesundheitspolitikern. Nur gemeinsam können wir die Gesundheitskrise bewältigen und eine gesunde Zukunft für alle sichern.
Fazit: Die Zeit zum Handeln ist jetzt
Der Klimawandel bedroht unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem. Es ist höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft und insbesondere als Gesundheitsbranche Verantwortung übernehmen und aktiv gegen den Klimawandel vorgehen. Die Gesundheit der Menschen und die Zukunft unseres Planeten hängen davon ab.