Die Wiedergeburt einer Institution: Die legendäre "Weltbühne" feiert ihr Comeback – Ein Interview mit Herausgeber Thomas Fasbender
Die "Weltbühne" – Eine Ikone der deutschen Publizistik kehrt zurück
Nach einer längeren Pause erlebt die legendäre Zeitschrift "Weltbühne" ein fulminantes Comeback. Diese renommierte Publikation, die einst für ihre scharfe politische Analyse und ihren kritischen Journalismus bekannt war, wird nun im Berliner Verlag wieder neu aufgelegt. Wir haben mit Thomas Fasbender, einem der Herausgeber der "Weltbühne", gesprochen, um mehr über die Wiedergeburt dieser Institution und ihre Zukunftspläne zu erfahren.
Ein Vermächtnis der kritischen Stimme
Die "Weltbühne" hat eine lange und bewegte Geschichte. Gegründet im Jahr 1922, entwickelte sie sich schnell zu einem wichtigen Forum für politische Debatten und gesellschaftliche Auseinandersetzungen. Ihre Autoren waren oft brillante Köpfe, die sich nicht scheuten, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und etablierte Machtstrukturen in Frage zu stellen. Die Zeitschrift spielte eine bedeutende Rolle in der Weimarer Republik und während des Zweiten Weltkriegs, wobei sie oft als Sprachrohr für Widerstand und Opposition diente.
Die Herausforderungen der Neuauflage
Die Entscheidung, die "Weltbühne" wiederzubeleben, war nicht leichtfertig getroffen worden. Der Medienmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert, und die traditionellen Printmedien stehen unter enormem Druck. "Wir sind uns der Herausforderungen bewusst", sagt Thomas Fasbender. "Aber wir glauben, dass es einen Bedarf an einer intelligenten, kritischen und unabhängigen Stimme in der deutschen Öffentlichkeit gibt. Eine Stimme, die sich nicht von kurzfristigen Interessen oder politischen Ideologien leiten lässt."
Was erwartet die Leser?
Die neu aufgelegte "Weltbühne" wird sich an das moderne Publikum anpassen, ohne jedoch ihre journalistischen Prinzipien zu verraten. Neben politischen Analysen und Reportagen wird es auch Essays, Interviews und kulturelle Beiträge geben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Berichterstattung über internationale Themen und die Auseinandersetzung mit globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und sozialer Ungleichheit. Die Zeitschrift wird sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form erhältlich sein.
Ein Gespräch mit Thomas Fasbender
Frage: Herr Fasbender, warum haben Sie sich entschieden, die "Weltbühne" wieder aufzulegen?
Fasbender: Es gibt eine Sehnsucht nach einer unabhängigen und kritischen Stimme, die sich nicht von Algorithmen oder Clickbait-Strategien leiten lässt. Die "Weltbühne" hat immer für diese Werte gestanden. Wir wollen diese Tradition fortsetzen und eine Plattform für intelligente Debatten und fundierte Analysen bieten.
Frage: Welche Rolle soll die "Weltbühne" in der heutigen Medienlandschaft spielen?
Fasbender: Wir wollen eine Gegenkraft zu den oft oberflächlichen und polarisierten Diskussionen sein, die in den sozialen Medien und in vielen Mainstream-Medien dominieren. Wir wollen unseren Lesern helfen, die komplexen Zusammenhänge unserer Zeit zu verstehen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Frage: Was sind Ihre Erwartungen an die Zukunft der "Weltbühne"?
Fasbender: Wir sind zuversichtlich, dass die "Weltbühne" wieder zu einer wichtigen Stimme in der deutschen Öffentlichkeit werden kann. Wir wollen eine Zeitschrift, die ihre Leser inspiriert, zum Nachdenken anregt und den Mut hat, unbequeme Fragen zu stellen.