Schweizer Fussball-Boss umarmt Zenit: Ein gefährliches Signal an Putin?

Nachdem bereits Fabio Celestini Kontakte zu russischen Klubs knüpfte, sorgt nun Christian Constantin, Präsident von Sion, für Aufsehen. Er reist zu einem Testspiel des FC Zenit St. Petersburg nach Russland – eine Geste, die von vielen als Unterstützung für das Putin-Regime kritisiert wird. Unsere Einschätzung zum Spiel und den politischen Implikationen.
Die Welt des Fußballs ist selten frei von politischen Einflüssen. Doch die Entscheidung von Christian Constantin, als Präsident von Sion zu einem Testspiel des russischen Klubs Zenit St. Petersburg zu reisen, überschreitet eine Grenze. In einer Zeit, in der der Krieg in der Ukraine tobt und internationale Sanktionen gegen Russland verhängt wurden, wirkt diese Geste mindestens unglücklich, wenn nicht gar kontraproduktiv.
Constantin selbst verteidigt seine Reise. Er argumentiert, dass der Fußball über politischen Einfluss erhaben sei und dass man den Kontakt zu russischen Klubs nicht abbrechen dürfe. Doch diese Argumentation hinkt. Indem er sich mit Zenit St. Petersburg, einem Verein, der eng mit dem Kreml verbunden ist, zeigt, unterstützt Constantin indirekt das Putin-Regime. Er sendet ein Signal der Normalität, während in der Ukraine ein brutaler Krieg geführt wird.
Die Super League, die höchste Spielklasse der Schweiz, steht bereits seit längerem unter Beobachtung. Die Entscheidung von Constantin ist nur die jüngste in einer Reihe von umstrittenen Entscheidungen, die den Ruf der Liga beschädigen. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen der Liga klare Richtlinien aufstellen, um sicherzustellen, dass der Schweizer Fußball nicht zum Spielball politischer Interessen wird.
Das Testspiel selbst ist zweitrangig. Viel wichtiger ist die Botschaft, die Constantin mit seiner Reise sendet. Er ignoriert die Leiden der ukrainischen Bevölkerung und unterstützt ein Regime, das für den Krieg verantwortlich ist. Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch schädlich für den Ruf des Schweizer Fußballs.
Die internationale Gemeinschaft hat mit Sanktionen reagiert, um den Druck auf Russland zu erhöhen. Constantin scheint diese Sanktionen zu ignorieren oder gar zu untergraben. Seine Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der Ukraine und ein Affront gegen die Werte, die der Schweizer Fußball eigentlich vertreten sollte.
Es bleibt zu hoffen, dass Constantin seine Entscheidung bereut und sich für seine Unterstützung des Putin-Regimes entschuldigt. Bis dahin wird er als Beispiel dafür dienen, wie der Fußball zum Werkzeug politischer Propaganda missbraucht werden kann.
Die Frage, die sich nun stellt, ist, welche Konsequenzen Constantins Handeln haben wird. Wird die Super League ihn zur Rede stellen? Wird er von seinen Positionen zurücktreten müssen? Es bleibt abzuwarten, aber eines ist klar: Constantins Reise nach Russland war ein Fehler, der dem Schweizer Fußball nachhaltig schaden wird.