Clever sparen oder unlauter? So nutzen Kunden Beratung im Laden und kaufen online
Der Trick, der Händler ärgert: Beratung im Laden, Kauf im Netz
Viele Österreicher nutzen die Fachberatung in Geschäften, um sich über Produkte zu informieren, kaufen diese dann aber online – oft günstiger. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass rund jeder dritte Konsument diesen „Beratungsklau“ gesteht. Dieser Trend sorgt für Diskussionen und Proteste unter Händlern, die sich unfair behandelt fühlen.
Die Umfrageergebnisse im Detail
Die Umfrage ergab, dass 32% der befragten Österreicher bereits einmal in einem Geschäft eine Beratung in Anspruch genommen und anschließend das Produkt online gekauft haben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Preisvergleich, größere Auswahl und die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus zu bestellen, spielen eine wichtige Rolle. Besonders betroffen sind Branchen wie Elektronik, Haushaltsgeräte und Mode.
Warum machen Konsumenten das?
- Preisvorteile: Online-Shops bieten oft niedrigere Preise als stationäre Geschäfte, da sie geringere Betriebskosten haben.
- Größere Auswahl: Im Internet ist die Produktpalette in der Regel deutlich größer als im stationären Handel.
- Bequemlichkeit: Online-Shopping ist rund um die Uhr möglich und erspart den Weg in die Geschäfte.
- Preisvergleich: Konsumenten können Preise verschiedener Anbieter schnell und einfach vergleichen.
Die Reaktion der Händler
Viele Händler sehen sich durch dieses Verhalten benachteiligt. Sie investieren Zeit und Geld in die Beratung ihrer Kunden, profitieren aber nicht vom Verkauf. Einige Händler protestieren offen gegen diese Praxis und fordern Maßnahmen, um den „Beratungsklau“ einzudämmen. Mögliche Lösungsansätze sind beispielsweise:
- Preisangleichung: Händler könnten ihre Preise an die Online-Konkurrenz anpassen.
- Zusatzleistungen: Bieten Sie exklusive Services wie Lieferung, Montage oder persönliche Beratung an, die online nicht verfügbar sind.
- Preisvergleichs-Tools: Integrieren Sie Preisvergleichs-Tools in Ihre Geschäfte, um Kunden direkt vor Ort die Möglichkeit zu geben, Preise zu vergleichen.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Der Trend des „Beratungsklau“ dürfte sich in Zukunft fortsetzen. Es liegt an den Händlern, sich an die veränderten Konsumgewohnheiten anzupassen und neue Wege zu finden, um Kunden zu binden und zu überzeugen. Eine Kombination aus kompetenter Beratung, attraktiven Preisen und zusätzlichen Services könnte der Schlüssel zum Erfolg sein. Der stationäre Handel muss sich neu erfinden, um im Wettbewerb mit dem Online-Handel bestehen zu können.
Fazit: Ein Balanceakt zwischen Kundenbedürfnissen und Händlerinteressen
Die Praxis des „Beratungsklau“ stellt Händler vor eine Herausforderung. Es gilt, eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Kunden und den Interessen der Händler zu finden. Nur so kann der stationäre Handel langfristig überleben und seinen Platz im Markt behaupten.