Demenz: Verträge, Vorsorgevollmachten & Verantwortung – So schützen Sie Ihre Angehörigen

2025-05-12
Demenz: Verträge, Vorsorgevollmachten & Verantwortung – So schützen Sie Ihre Angehörigen
Schwäbische Zeitung

Die Diagnose Demenz ist für Betroffene und ihre Angehörigen eine schwere Belastung. Doch neben der emotionalen Herausforderung stellen sich auch wichtige rechtliche Fragen: Wer darf Entscheidungen treffen, wenn das Gedächtnis nachlässt? Welche Verträge müssen geprüft und gegebenenfalls angepasst werden? Und wer trägt die Verantwortung für die finanzielle und persönliche Sicherheit des Erkrankten?

Experten raten dringend zur frühzeitigen rechtlichen Vorsorge. Denn rechtzeitig ergriffene Maßnahmen können späteren Streitigkeiten und unnötigem Ärger innerhalb der Familie vorbeugen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Aspekte und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Angehörigen bestmöglich schützen können.

Die rechtlichen Herausforderungen bei Demenz

Wenn eine Person an Demenz erkrankt, schwindet allmählich die Fähigkeit, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Das betrifft nicht nur medizinische Behandlungen, sondern auch finanzielle Angelegenheiten und den alltäglichen Bedarf. In solchen Situationen greifen Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen ins Spiel.

Vorsorgevollmacht: Wer darf im Namen des Erkrankten handeln?

Eine Vorsorgevollmacht ist ein Dokument, in dem eine Person (der „Versorgungsgeber“) eine oder mehrere Personen (die „Versorgungsnehmer“) bevollmächtigt, im eigenen Namen zu handeln. Das kann beispielsweise die Verwaltung von Bankkonten, die Abwicklung von Verträgen oder die Vertretung bei Behörden umfassen. Wichtig ist, dass die Vollmacht klar definiert, welche Entscheidungen der Versorgungsnehmer treffen darf und welche nicht.

Betreuungsverfügung: Was wünscht der Erkrankte?

Eine Betreuungsverfügung ist eine schriftliche Erklärung, in der eine Person festlegt, wer im Falle einer späteren Entscheidungsunfähigkeit ihre Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihrer Betreuung berücksichtigen soll. Sie kann auch detaillierte Anweisungen zu medizinischen Behandlungen oder zum Wohnort enthalten. Eine Betreuungsverfügung ist rechtlich bindend, sofern sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Verträge prüfen und anpassen

Bei Demenz ist es wichtig, die bestehenden Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dazu gehören beispielsweise Mietverträge, Versicherungen, Bankkonten und Abonnements. Es sollte geprüft werden, ob die Verträge noch den Bedürfnissen und Wünschen des Erkrankten entsprechen und ob sie nicht missbraucht werden können. Bei Bedarf können Verträge geändert, gekündigt oder neu abgeschlossen werden.

Verantwortung und Unterstützung für Angehörige

Die Betreuung eines Angehörigen mit Demenz ist eine große Herausforderung, die viel Kraft und Zeit erfordert. Angehörige sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und ambulante Dienste, die Unterstützung anbieten. Auch die Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegekräften und anderen Fachleuten kann entlastend wirken.

Fazit

Demenz ist eine Erkrankung, die das Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen grundlegend verändert. Rechtzeitige Vorsorge und eine gute rechtliche Beratung können helfen, die Situation zu erleichtern und die Sicherheit des Erkrankten zu gewährleisten. Zögern Sie nicht, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und die notwendigen Schritte einzuleiten.

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